Betriebsrat und Belegschaft diskutierten mit dem SPD-Vorsitzenden über Rente und Reichensteuer

Gabriel spricht mit der Conti-Belegschaft. Rechts Betriebsratsvorsitzender Jörg Schönfelder.
Siegmar Gabriel, Manfred Schaub und Dr. Christoph Weltecke am Tor des Conti-Werks in Korbach.

Seit Willy Brand sei Sigmar Gabriel der erste SPD Vorsitzende der wieder einmal in Korbach vorbei schaue, begrüßte Conti-Betriebsratsvorsitzender, Jörg Schönfelder, den Gast aus Berlin. Umso mehr freue man sich, dass es nun endlich geklappt habe. Im Rahmen der „Dialogkampagne“ besuchte der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel den Betriebsrat der Continental-Werke in Korbach. Unter dem Motto „Was muss in Deutschland besser werden?“ sammeln die Sozialdemokraten derzeit Anregungen für das Wahlprogramm zur Bundestagswahl im kommenden Jahr.
Nach der Vorstellung des Werkes durch Horst Limbach, Leiter der Werkslogistik, und Conti Tech Geschäftsführer Ulrich Spitzer diskutierten die Arbeitnehmervertreter und anschließend die Belegschaft mit Gabriel. Die Continentaler hatten fleißig vorgearbeitet und so ging es sogleich in die Vollen. Die Rente mit 67, Zwei-Klassen-Medizin, Altersarmut, Bankenaufsicht und Reichensteuer, Energiewende, Strom- und Benzinpreise. Über eine Stunde erörterten die Betriebsräte mit dem SPD-Parteivorsitzenden ihre Ansprüche an eine bessere und gerechtere Politik für die Menschen in Deutschland. Sowohl im Betriebsrat wie im anschließenden Gespräch mit der Belegschaft im Werk, war das Thema Rente mit 67 ein besonderes Anliegen. Gabriel stellte klar: Solange die Unternehmen über Fachkräfte klagten, die Arbeitslosigkeit bei den über 60-Jährigen aber gleichzeitig weiter steige, sei die Verlängerung der Lebensarbeitszeit de facto eine Rentenkürzung. Deshalb solle die Rente mit 67 so lange ausgesetzt werden, bis mindestens die Hälfte der älteren Arbeitsnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt sei.
Daneben forderte Gabriel, Kapital höher zu besteuern und die Steuerflucht stärker zu bekämpfen. Auch das sei eine Frage der gerechten Verteilung der Lasten im Staat.